Die erste Ausstellung


Es geschah im Jahre 2014, da legte mir der Züchter einen, nein, MEINEN Welpen in den Arm und meint
Mei schau issa ned siass, ja der is mia ja sowas von guad glunga der hod a guads Poddensiall fir a Oisschdellung. Das wa zu schod wennd den ned oisschdella dads, mei i zücht so liabe Hund und konna machd wos! Ge versprech mir dassd ihn oisschdoisd."

Nun, unser wunderbarer Züchter ist - unschwer zu erraten - Österreicher und nicht nur dass ich nur die Hälfte von dem verstand, was er von sich gab, ich hätte in diesem Augenblick zu ALLEM ja und Amen gesagt. Kurz vorher hatte man mir das süsseste Geschöpf in die Arme gedrückt, dass ich mir vorstellen konnte. Mit völlig verklärtem Blick auf meinen ersten eigenen Hund nickte ich und Karl-Heinz freute sich wie ein kleines Kind. Also war es beschlossene Sache - Demi, so heisst mein kleiner (naja, mittlerweile nicht mehr so kleiner) Liebling, soll also mal ausgestellt werden.

Die erste Besucher-Ausstellung

Ein paar Wochen später machte ich mich mit meinem Vierbeiner auf nach Darmstadt zur KSA (Klubsiegerausstellung) um so eine Ausstellung erst einmal zu besuchen. Ich war sehr beeindruckt. Viele Menschen die mit ihren vielen Hunden gefühlt alle kreuz und quer über einen Platz liefen und eine Frau die am Mikrofon stand und etwas von "maskuliner Erscheinung" und "frei in der Bewegung" erzählte. 
Ich setzte mich erstmal hin und versuchte das alles auf mich wirken zu lassen.
Erkenntnis Nummer 1: Alles voller Schnauzer.
Erkenntnis Nummer 2: Ich hab die Pinscher verpasst, alle waren abgereist. Ah nein doch nicht, immerhin sind noch 4 da!
Erkenntnis Nummer 3: Das sind alle Pinscher der Veranstaltung… diese vier Stück.
Denn ausstellen tut man als Pinscherbesitzer im Pinscher-Schnauzer-Klub und da spielen die Pinscher rein mengenmäßig  eben nur die zweite Geige. Aber ob Pinscher- oder Schnauzerleute, alle waren sehr nett, aufgeschlossen und hilfsbereit. Ich wurde meine Fragen los, man bestätigte mir mein Hund sei hübsch und so meldete ich Demi für die erste Ausstellung an. 
Zumindest versuchte ich es.....
Welche Klasse war denn die richtige?
Was sind das alles für Angaben, die die da haben wollen und überhaupt wie sollte das alles ablaufen?
Karl-Heinz half aus der Ferne wo er konnte und auch Sabine, die Besitzerin von Demis Papa, hatte ein paar gute Tipps parat und so ging die Vorbereitung los:
- eine Ausstellungsleine musste her
- Zähne zeigen üben
- Hoden anfassen (ja, ernsthaft) üben
- Laufen üben

Ich war bestens vorbereitet aber nachdem ich den Ring betreten hatte war mein Gedächtnis wie ausgelöscht. Ich ging zur Richterin, schüttelte ihr die Hand und stammelte "Ich werde mich sicherlich gleich ganz furchtbar anstellen, denn das ist unsere aller erste Ausstellung. Aber wissen Sie, mein Hund kann da auch nix dafür. Sagen Sie einfach was ich machen soll". Und so stolperten wir uns durch die Veranstaltung und Demi bekam nicht nur die Bestnote, er kam unter die ersten drei aller Jüngstenbesten der Show.


Ich war unheimlich stolz auf meinen Kleinen und ging gedanklich schon die Stationen unserer ersten Welttournee durch aber keine Sorge, wir kamen schneller wieder auf den Boden der Tatsachen zurück als uns lieb war. 
Denn eines ist klar, das Thema Ausstellung bedarf viel Erfahrung, viel Übung und jeder Menge Geduld und die Bereitschaft MIT dem Hund aber vor allem an sich zu arbeiten.
Denn das Thema Ausstellung ist aus vielerlei Gründen sehr wichtig für angehende Deckrüdenbesitzer aber hierzu das nächste Mal mehr.

Ausführlichere Anleitungen, Packlisten und weitere Beschreibungen über den Ablauf im Ring (Laufschema ect.) findest Du im Praxisbuch Hundezucht.